Das Vado wurde kürzlich im neuen Pop-Up-Store in Düsseldorf als neustes Commuter-Fahrrad mit elektronischer Motorunterstützung von Specialized vorgestellt. Als Neuentwicklung löst dieses Modell die bisherige City-eBike-Range ab und wird als Pedelec sowie S-Pedelec erhältlich sein. Durch moderne Features und einige kleine Innovationen soll das Specialized Turbo Vado die optimale Wahl für Pendler sein. Wir stellen euch das eBike in diesem Artikel ausführlich vor.
Specialized präsentierte das Turbo Vado bereits auf der Berliner Fahrradschau, nutzte die Eröffnung des neuen Pop-Up-Stores in Düsseldorf als Gelegenheit, um das Modell erneut in den Mittelpunkt zu rücken. Dazu wurden zahlreiche europäische Journalisten eingeladen, die das moderne eBike in einer ausführlichen Präsentation theoretisch kennenlernen und natürlich Probe fahren durften. Auch wir waren für euch vor Ort und haben uns ausgiebig mit dem Specialized Turbo Vado beschäftigt.
Das Specialized Turbo Vado im Detail
Als komplette Neuentwicklung wird das Specialized Turbo Vado die bisherigen Modelle „S“, „X“ und „FLR“ ablösen. Dafür hat der Hersteller eine Basis geschaffen, die gleichermaßen gut als Pedelec und S-Pedelec funktioniert.
Rahmen-Plattform für Männer und Frauen
Die Geometrie der neuen Rahmenplattform wurde laut Specialized so ausgelegt, dass Komfort und Sportlichkeit ineinanderfließen. Entspanntes Fahren bei gleichzeitig schnellem Vorankommen sollen das neue Modell auszeichnen, ohne Kompromisse bei der Funktionalität einzugehen. Außerdem ist Specialized Turbo Vado in jeweils einer Variante für Männer und Frauen erhältlich.
Dem weiblichen Geschlecht wird der Aufstieg auf das Rad durch das abgesenkte Oberrohr erleichtert. Die restlichen Geometriedaten sind ansonsten gleich. Außerdem gibt es innenverlegte Züge und Leitungen sowie Montageoptionen für Schlösser oder Trinkflaschen.
Integrierter Brose-Motor sorgt für unauffällige Optik
Hinsichtlich des Designkonzepts orientiert sich das Specialized Turbo Vado stark am Levo: Dank unauffällig integriertem Motor wird erst auf den zweiten Blick ersichtlich, dass es sich um ein eBike handelt. Zudem entsteht eine Optik die clean und gewissermaßen futuristisch wirkt.
Beim Motor bedient sich der Hersteller ebenfalls an dem Brose-Modell, das beim Levo zum Einsatz kommt. Selbiges wurde aber für die Nutzung in der Stadt optimiert und mit dem „Rx Street Tune“ versehen. Die Beschleunigung soll sanfter erfolgen und auch bei der Freigabe des Drehmoments wurden entsprechende Optimierungen für das urbane Umfeld umgesetzt. Dennoch kann der Brose-Motor durchschnittlich 250 Watt beim Pedelec beziehungsweise 350 Watt beim S-Pedelec oder im Peak sogar bis zu 530 Watt bereitstellen, um genügend Schub zu gewährleisten.
Die Besonderheit ist aber der integrierte Riemen von Gates, der nicht nur Vibrationen dämpft, sondern die Wechselmöglichkeit auch für eine lange Haltbarkeit sorgen soll. Außerdem ist der Motor so konstruiert, dass kein schwergängiges Getriebe mitbewegt werden muss, wie es beispielsweise bei Bosch der Fall ist. Zusammen mit dem unauffälligen Fade-Out, soll das Specialized Turbo Vado auch nach dem Erreichen der unterstützten Höchstgeschwindigkeit sehr neutral zu pedalieren sein. Insgesamt drei Unterstützungsstufen stehen dem Nutzer zur Auswahl: „Eco“, „Sport“ und „Turbo“ können zusätzlich in der Motion-Control-App über einfach zu handhabende Slider an die eigenen Vorlieben angepasst werden.

Kühlsystem für den Motor und geringer Leerweg am Pedal
Damit der Motor die bestmögliche Performance liefern kann, hat Specialized eine Abdeckung entworfen, die den Fahrtwind über spezielle Lufteinlässe am Gehäuse vorbeiführt und so für Abkühlung sorgt. Das soll laut dem Hersteller zu einer konstanteren Leistung in allen Fahrsituationen sorgen.

Eine weitere Besonderheit ist der geringe Leerweg am Pedal, der bei anderen Motorlösungen sehr ausgeprägt ist. Dadurch soll das eBike effizienter und natürlicher Fahren, was gerade im Stadtverkehr von Vorteil sein kann.
Akku mit drei Kapazitätsstufen, eingebettet im Unterrohr
Teil des integrierten Designs ist natürlich auch der Akku, der sich nahtlos in das Unterrohr einfügt. Dank lackierter Abdeckung und einem speziellen Verschlussmechanismus zeichnet sich die Batterie des Specialized Turbo Vado`s durch eine leichte Entnahme und einen nahezu unsichtbaren Sitz im Rahmen aus. Geladen werden kann selbige direkt im Rad oder extern. Eine LED-Anzeige befindet sich ebenfalls auf dem Akku, damit sich auch im ausgebauten Zustand die übrige Ladung kontrollieren lässt.
Drei Kapazitäten stehen zur Verfügung, die sich allerdings nicht frei wählen lassen, sondern ab Werk vorkonfiguriert sind. Demnach kommt die Einstiegsvariante des eBikes mit dem kleinsten Akku, der 460 Wattstunden aufweist. Die gehobeneren Modelle verfügen über die Batterie mit 504 Wattstunden. Beide Male kommen insgesamt 40 Zellen des Typs 18650 zum Einsatz. Lediglich die S-Pedelecs verfügen über eine höhere Kapazität: Durch die neuen 20700-Zellen ist es Specialized möglich, einen Akku mit 604 Wattstunden zu realisieren.
Alle Varianten verfügen zudem über eine spezielle Steuerung, die sicherstellt, dass alle Zellen gleich geladen sind. Dadurch soll die Lebensdauer des Akkus gegenüber konventionellen Lösungen steigen. Die Funktion ist recht simpel: Im Standby-Mode wird die Gesamtkapazität auf alle Zellen gleich aufgeteilt, sodass sich der Füllstand in allen 40 auf einem Niveau befindet.
Display in verschiedenen Varianten
Das Display spielt beim Specialized Turbo Vado eine wesentliche Rolle, denn neben der Darstellung von wichtigen Informationen, wie dem Ladezustand, dem gewählten Unterstützungsmodus, der Uhrzeit und natürlich der Geschwindigkeit, werden die Tageskilometer angezeigt. Das gilt für die LCD-Version. An den S-Pedelecs verbaut Specialized hingegen ein TFT, das neben einer Touch-Eingabe auch noch weitere Funktionen wie die Navigation beherrscht.

Beide Displays stammen von dem Münchner Unternehmen BLOKS. und bieten eine Bluetooth- sowie USB-Schnittstelle. Außerdem dienen das LCD und TFT als Schlüssel für den Motor: Sind die Displays nicht angedockt, erfolgt keine Unterstützung.
Lichtanlage speziell für eBikes
Front- und Rücklicht am Specialized Turbo Vado wurden speziell für das eBike und den urbanen Einsatz entwickelt. Vorne verbaut der Hersteller einen Lampenkopf mit LED-Technik und einer asphärischen Linse, die das Licht optimal verteilen soll. Die Lampen der Pedelecs erzeugen 300 Lumen. Bei den S-Pedelecs sind es hingegen 600 Lumen.
Am Heck beider Varianten befindet sich die Rückleuchte integriert im Gepäckträger. Die Lampe zieht sich etwas um die Kanten, um auch seitlich sichtbar zu sein. Bei den S-Pedelecs gehört ein helleres Bremslicht zur Serienausstattung.
Wirkungsvolle Schutzbleche mit flexiblen Enden
Für das Vado wurden auch neue Aluminium-Schutzbleche entwickelt, deren optimale Form und Länge im eigenen Windtunnel in Kalifornien erforscht wurden. Für den praktischen Einsatz sind an den Enden Verlängerungen aus Kunststoff angebracht damit diese bei Bordsteinkontakt flexibel umklappen können. Das verhindert irreparable Schäden an den Schutzblechen. An der Front wurde zudem die C-Tech-Lippe integriert, die das Wasser vom Reifen auffängt, nach unten ableitet soll und so aktiv verhindert, dass der Fahrer Spritzer ins Gesicht bekommt.
Specialized Turbo-Vado: Die Modelle im Überblick
Insgesamt fünf Modelle gibt es vom Specialized Turbo Vado, die sich alle grundlegend in der Ausstattung unterscheiden. Zudem gibt es eine Unterteilung in Pedelec (25 Kilometer pro Stunde) und S-Pedelec (45 Kilometer pro Stunde).
Specialized Turbo Vado 2.0
- Gabel: SR Suntour NCX, 50 mm
- Bremse: Tektro HD-T285
- Schaltung: Shimano Alivio, 1×9
- Motor: Brose, 250 Watt (25 Km/h)
- Akku: 460 Wh
- Display: BLOKS. LCD
- Beleuchtung: ohne
- Reifen: Trigger Sport Reflective
- Preis: 2.799 Euro
Specialized Turbo Vado 3.0
- Gabel: SR Suntour NCX, 50 mm
- Bremse: Shimano BL-M315
- Schaltung: Shimano Deore, 1×10
- Motor: Brose, 250 Watt (25 Km/h)
- Akku: 460 Wh
- Display: BLOKS. LCD
- Beleuchtung: 300 Lumen, IP67
- Reifen: Trigger Sport Reflective
- Preis: 2.999 Euro
Specialized Turbo Vado 4.0
- Gabel: SR Suntour NCX, 50 mm
- Bremse: Shimano BL-M506
- Schaltung: Shimano Deore XT, 1×11
- Motor: Brose, 250 Watt (25 Km/h)
- Akku: 504 Wh
- Display: BLOKS. LCD
- Beleuchtung: 300 Lumen, IP67
- Reifen: Trigger Sport Reflective
- Preis: 3.499 Euro
Specialized Turbo Vado 5.0
- Gabel: Starrgabel Alu
- Bremse: TRP Zurich
- Schaltung: Shimano Deore XT, 1×11
- Motor: Brose, 350 Watt (45 Km/h)
- Akku: 604 Wh
- Display: BLOKS. TFT
- Beleuchtung: 600 Lumen, IP67
- Reifen: Electrak 2.0 Armadillo
- Preis: 4.199 Euro
Specialized Turbo Vado 6.0
- Gabel: SR Suntour NCX, 50 mm
- Bremse: TRP Zurich
- Schaltung: Shimano Deore XT, 1×11
- Motor: Brose, 350 Watt (45 Km/h)
- Akku: 604 Wh
- Display: BLOKS. TFT
- Beleuchtung: 600 Lumen, IP67
- Reifen: Electrak 2.0 Armadillo
- Preis: 4.399 Euro
Probefahrt
In Düsseldorf durften wir das Specialized Turbo Vado 4.0 artgererecht mit anderen Medienvertretern aus Europa ausprobieren. Dabei haben wir unter anderem Stadtfahrten mit vielen Start-Stop-Passagen absolviert. Daneben ging es auch übers Land auf langen, kontinuierlichen Strecken.
Überzeugen konnte das eBike bei allen Fahrten. Das lag nicht nur an der hervorragenden Charakteristik des Brose-Motors in Zusammenspiel mit der speziellen Specialized-Software, auch die Geometrie sorgte für das angenehme Fahrverhalten. Das Vado lag satt auf der Straße und überraschte mit einem exzellenten Geradeauslauf. Das führte wiederum zu einer hohen Fahrsicherheit.
Dennoch blieb das Bike stets agil zu handlen und war damit einfach um Hindernisse oder plötzlich auftauchende Fußgänger sowie Autos zu bewegen. Auf längeren Strecken ist es auch einfach, das Vado ohne Unterstützung über das Geschwindigkeitslimit zu bewegen, da der Motor sanft abschaltet und entkoppelt arbeitet.
Insgesamt betrachtet hat das Specialized Turbo Vado einfach optimal in der Stadt funktioniert. Schnelles, effizientes Vorankommen ist damit garantiert. Die durchdachten Detaillösungen wie der integrierte Motor samt Akku, die speziellen Schutzbleche sowie die effiziente Beleuchtung sorgen nicht nur für eine moderne Urban-Optik, sondern erhöhen natürlich den Komfort und runden das Konzept bestens ab. Pendlern, die mit Motorunterstützung fahren möchten, legen wir das Specialized Turbo Vado unbedingt ans Herz.
Das folgende Video zeigt ein paar Szenen der Testfahrt in Düsseldorf:
Pop-Up-Store in Düsseldorf
Am 5. Mai hat Specialized einen temporären Pop-Up-Store in Düsseldorf eröffnet, der sich in der Nähe der Königsallee befindet und sich für die Zeit rund um die Tour de France 2017 in der Stadt am Rhein befindet. Das Konzept des Shops kann je nach gewünschtem Schwerpunkt thematisch verändert werden. Der erste Monat steht ganz im Zeichen der neuen Turbo-Vado-Modelle. Danach spielen die Road-Bikes eine wesentliche Rolle.
Der Pop-Up-Store ist ebenfalls für Produkt-Launches, Kunden- und Händlerveranstaltungen sowie Presse-Events gedacht. Testfahrten, fachkundige Gespräche, Bikefitting, Beratung und Identifikation mit dem Radsport, sowie ein umfassender Einblick in die Specialized Welt stehen sowieso im Vordergrund. Limitierte Produkte aus verschiedenen Kategorien sind im Shop ebenso erhältlich.
Über Specialized
Specialized wurde 1974 von Bikern für Biker gegründet. Die Marke mit Hauptsitz in Kalifornien hat es sich zum Ziel gesetzt, funktionelle und technisch hochwertige Produkte zu entwickeln, die Fahrradfahrern einen echten Performance-Mehrwert bieten.
5 Kommentare
Auch hier vermisse ich mal wieder eine wesentliche Angabe bei den technischen Daten: das Gewicht! Ich finde, das gehört bei allen Fahrradbeschreibungen dazu – erst recht bei solchen mit E-Antrieb.
Hallo Stef,
leider hatten wir auf dem Event keine Möglichkeit das Gewicht zuverlässig zu ermitteln und es wurde auch vom Hersteller nichts verraten.
Inziwschen sind die offiziellen Angaben zu den Gewichten aber auf einer Seite des Herstellers zu finden und lauten wie folgt:
– Turbo Vado 2.0 Men/Wmn (M): ca. 22.5 kg
– Turbo Vado 3.0 Men/Wmn (M): ca. 23.5 kg
– Turbo Vado 4.0 Men/Wmn (M): ca. 23.5 kg
– Turbo Vado 5.0 Man/Wmn (M): ca. 23.0 kg (mit Spiegel)
– Turbo Vado 6.0 Man/Wmn (M): ca. 23.5 kg (mit Spiegel)
Hallo Holger,
vielen Dank für die Antwort! Ganz schön schwer 😉 Ich habe halt schon oft erlebt, dass das Gewicht gerade bei E-Bikes seitens der Hersteller gerne mal verschwiegen wird – nicht Eure Schuld!
Noch ein Hinweis zur Kommentarfunktion: hellgraue Schrift auf dunkegrauem Grund sieht zwar schick aus, ist aber kaum zu lesbar 😉
Viele Grüße
Stefan
Update wann,warte schon ein Jahr.
Gruss uwe
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