Brake Force One ist vor allem durch die erste MTB-Bremse mit integriertem Bremskraftverstärker und dessen jungen Erfinder Jakob Lauhoff bekannt. Nun legt das Tübinger Unternehmen nach und will zur Eurobike 2015 erneut mit einer Innovation überzeugen: Auf der Messe soll das erste hydraulische Scheibenbremssystem vorgestellt werden, das mit Wasser statt Öl arbeitet. Die bisherigen Informationen zur Umsetzung und die Idee dahinter, deuten auf ein vielversprechendes Produkt hin.
Brake Force One sorgte in der Vergangenheit nicht nur durch die erste MTB-Bremse mit integriertem Bremskraftverstärker, sondern auch mit der sehr speziellen Firmengeschichte für Aufsehen in der Medienwelt. Doch das Tübinger Unternehmen ruht sich nicht aus und will zur Eurobike 2015 eine bisher einzigartige Lösung im Bremsen-Bereich präsentieren. Auf der Messe wird das Unternehmen eine komplette Neuentwicklung in Form der BFO H2O zeigen. Dabei handelt es sich um eine hydraulische Scheibenbremse mit Wasserhydraulik. Dieses Konzept klingt im ersten Moment ungewöhnlich und sorgt sicher bei dem ein oder anderen für Stirnrunzeln, scheint aber Potenzial zu haben. Ein Blick in die Automobilindustrie zeigt, dass der Einsatz von Wasser als Hydraulik- beziehungsweise Bremsmedium nicht neu ist. Auch Mercedes und MAN setzen beispielsweise schon mehrere Jahre im LKW-Bereich auf Aquaretarder.
Jakob Lauhoff, seines Zeichens Entwickler und Ideengeber bei BFO, weist gezielt auf die Eigenschaften von Wasser in der Brake Force One H2O hin. Demnach eignet sich das Medium besser als Öl, denn es besitzt sowohl eine hohe Dichte als auch eine höhere spezifische Wärmekapazität und verfügt über eine geringe sowie nahezu temperaturunabhängige Viskosität. Daraus sollen gegenüber konventionellen Hydraulik-Disc-Bremsen auch bessere Regelungseigenschaften sowie ein höherer Wirkungsgrad resultieren. Außerdem ist Wasser selbst mit Zusätzen nicht nur umweltfreundlicher als Öl, sondern auch in der Handhabung angenehmer. Im Notfall kann die Brake Force One H2O laut Hersteller auch mit reinem Wasser betrieben werden, sodass die Bremse auch für Globetrotter interessant wird. Damit die Funktion bei Temperaturen unter null Grad weiterhin zuverlässig gewährleitet ist, wird dem Wasser 20 Prozent G40-Frostschutzmittel aus dem KFZ-Bedarf beigemengt. Selbiges lässt sich schnell und günstig in jeder Auto-Werkstatt organisieren beziehungsweise nachkaufen.
Zu den weiteren Features der Brake Force One H2O zählen unter anderem die Schnellkupplungen am Bremssattel sowie am Bremsgriff, wodurch ein Wechseln der Leitungen bei Beschädigungen nahezu werkzeugfrei möglich ist oder das Kürzen selbiger vereinfacht wird. Außerdem lässt sich der Winkelabgang am Bremssattel laut BFO um 360 Grad drehen. Dadurch kann die Leitungspositionierung an die jeweilige Rahmenstruktur angepasst werden. Abgerundet wird die Brake Force One H2O durch dünnere (vier Millimeter Durchmesser) und damit leichtere Bremsschläuche.
Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für die neuentwickelte Bremse als Komplettsatz liegt bei 595 Euro.
Brake Force One H2O: Vorführung auf der Eurobike 2015
Auf der Eurobike 2015 wird BFO vorführen, wie die neue Bremse letztlich funktioniert und den Besuchern sicherlich auch die Möglichkeit zum Ausprobieren, vielleicht sogar zum Probefahren geben. Wir werden das Tübinger Unternehmen am Stand besuchen und uns die Brake Force One H2O genauer anschauen. Falls ihr noch Fragen habt, die wir an Frank oder Jakob richten sollen, könnt ihr uns diese gerne in den Kommentaren schreiben.
Update #1: Neue Details zur Brake Force One H2O
BFO hat uns neue Details zur H2O zukommen lassen: Neben zwei Bildern erhielten wir auch weitere Informationen zu den Features der neuartigen Bremse. Laut dem Hersteller kommt bei der Brake Force One H2O einen komplett neuentwickelter Bremssattel zum Einsatz, dessen Steifigkeit gegenüber dem bisherigen Modell verdoppelt worden ist. Dadurch soll die Bremse eine höhere Power und einen härteren Druckpunkt aufweisen. Außerdem gibt BFO an, dass sich die nötige Fingerkraft nochmals reduziert hat.

Um die deutlich erhöhte Steifigkeit des Bremssattels realisieren zu können, wurde der Bremskraftverstärker in den Deckel integriert, wodurch außerdem die Dosierung der Kraft feiner erfolgen soll. Davon ab bietet BFO die H2O in zwei Varianten an, die entweder über Ein- oder Zwei-Finger-Hebel verfügen.

Aufgrund der Skepsis gegenüber Wasser als Hydraulikmedium, äußerte sich Brake Force One noch einmal kurz zu dem Thema. Das Tübinger Unternehmen führt als Begründung (wie bereits oben aufgeführt) die höhere spezifische Wärmekapazität von Wasser auf. Letzteres kann weitaus mehr Energie als Mineralöl aufnehmen, wodurch der deutlich unterschiedliche Siedepunkt ausgeglichen werden soll. Wie bereits erwähnt, sieht BFO mehr Vorteile in Wasser als Bremsmedium.
Update #2: Brake Force One H2O auf der Eurobike 2015
Im Rahmen der Eurobike präsentiert Brake Force One die innovative Bremse H2O als Messe-Highlight am eigenen Stand. Passend dazu hat uns der Entwickler Jakob Lauhoff das Produkt im Video erklärt:
Quelle: Brake Force One
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