Intend hat kürzlich das Trinity-Bremssystem vorgestellt, das nach langer Entwicklungsphase und ausgiebigen Tests endlich in kleiner Stückzahl erhältlich war, aber bald wieder verfügbar ist. Natürlich setzt sich die Lösung des Freiburger Unternehmens wieder durch absolute High-Tech-Features von den Mitbewerbern ab und bietet einige interessante Lösungen. Damit ist die Intend Trinity aber auch keine günstige Bremse, soll aber optimale Leistung liefern.
Intend Trinity: 5 Jahre bis zur finalen Bremse
Intend BC ist eine kleine, aber feine Firma aus Freiburg, die hochwertige Bike-Komponenten wie Upside-Down-Gabeln und Kurbelsysteme mit Freilauf sowie anderes MTB-Zubehör herstellt. Nun wurde das Produktportfolio durch eine neue Kreation erweitert: das Trinity-Bremssystem. Besonders ist nicht nur die hochwertige Verarbeitung des gefrästen 4-Kolben-Bremssattels, sondern auch die besonderen Features, die das Modell aus der breiten Masse hervorstechen lässt.
Die Entstehung der Intend Trinity hat laut dem Hersteller etwa fünf Jahre gedauert, um alle Gedanken über ein ideales Bremssystem zusammen zu bringen. Vor allem über Entlüftung, hydraulische Hebelwirkung, Kolbendichtung und vieles mehr wurde intensiv nachgedacht. Die reine Entwicklung hat 3 Jahre in Anspruch genommen, gefolgt von 1,5 Jahren intensiver Testphasen.
Laut Intend ist das Resultat die wohl fortschrittlichste Bremsanlage, die je gebaut wurde. Alle Teile sind mit höchster Präzision und geringsten Toleranzen aus langlebigem 7075-Aluminium CNC-gefräst. Diese Umsetzung soll sich durch eine hohe Robustheit auszeichnen, denn selbst bei mehreren Stürzen, gab es keine Defekte oder Ausfälle.
Die Features
- Hochentwickeltes Scheibenbremssystem
- 4-Kolben-Bremssattel mit großer Masse
- Radialkolben-Bremshebel mit geringer Masse
- Hergestellt aus 7075-Flugzeugaluminium
- „Painless Technology“ mit schmerzfreiem Entlüftungs-, Kolben- und Montagesystem
- Brake Mount Fit Kit (BMFT) und Kühler optional erhältlich
- Trail/Enduro Version: 950 Euro (inkl. MwSt.)
- Downhill Version-Upgrade: 45 Euro (inkl. MwSt.) für jeden Bremssattel
- BMFT-Kit: 17,50 Euro (inkl. MwSt.) für jeden Bremssattel
Besondere Details für optimale Performance
Das wohl für das Fahrgefühl wichtigste Merkmal der Intend Trinity dürfte der absolut geringe Leerweg sein, der durch die technische Umsetzung mittels minimalem Totweg erreicht wird. Das Hebelverhältnis liegt bei 46:1 und der Hebel selbst ist vierfach gelagert. Die Montage erfolgt durch eine geschlossene Schelle mit Klemmschraube, wodurch die Bremshebeleinheit seitlich auf den Lenker geschoben werden muss. Dazu setzt der Hersteller noch auf die Matchmaker-Kompatibilität und integriert eine frei rotierbare Bremsleitung, was Beschädigungen bei Stürzen verhindern soll.
Der zweiteilige Bremssattel ist aus 7075-Aluminium CNC-gefräst und enthält vier 17-Millimeter-Kolben, die leicht versetzt integriert wurden. Damit geht Intend einen anderen Weg, als viele Mitbewerber: Einige Firmen setzen vorne auf größere und hinten auf kleinere Kolben, um den dynamischen Druck durch die Rotation und Reibung des Bremsrotors auszugleichen. Anstelle der unterschiedlichen Kolbengrößen ist es auch möglich, die Bremsbeläge asymmetrisch zu den Kolben herzustellen, genau wie es jede Firma mit 2-Kolben-Bremszangen macht. Also hat Intend die Reibung im System im Durchschnitt der Abnutzung des Bremsbelags berechnet und die Position des Bremsbelags im Verhältnis zu den 17-Millimeter-Kolben angepasst. Das Ergebnis ist eine kleine Verschiebung der Beläge nach hinten, was zu einem konstanten Druck und gleichmäßigem Verschleiß der Beläge führt.
Außerdem sitzt ein paar Bremskolben tiefer im Sattel, wodurch es dem Hersteller möglich wird, wiederverwendbare Kühlrippen bei der Downhill-Version zu implementieren. Diese liegen dann direkt an der Metallplatte des Belags und dem heißesten Punkt an, was für ein besseres Wärmemanagement sorgen soll. Abgerundet wird der Bresmssattel durch die Fixierung mittels zweier Titanschrauben.
Abgerundet wird die Intend Trinity durch die „Painless“-Technologie, die für eine einfache Montage, Entlüftung und Kolbenausrichtung entwickelt wurde. Außerdem setzt die Bremse auf bereits bestehende und breit verfügbare Standardbauteile wie die Avid/SRAM-Code-Bremsbeläge, Mineralöl und Bremsleitungen nach Shimano-Vorgabe.
Intend Trinity: Gewicht, Preis und Verfügbarkeit
Insgesamt wiegt die Intend Trinity als Enduro-Ausführung 244 Gramm. Die Downhill-Version mit den zusätzlichen Kühlrippen bringt 13 Gramm mehr auf die Waage, einschließlich Hebel und 85-MIllimeter-Leitung.
Der Preis startet bei 950 Euro für das Komplettset der Trail/Enduro-Ausführung. Enthalten ist quasi alles, was für den Einsatz der Bremse notwendig ist. Entlüftungskit, Öl, Ersatzdichtungen, Kolbendistanzstück und Standard-SRAM-Beläge gehören zum Lieferumfang. Die „Refrigerator“-Kühlrippen können für zusätzlich 45 Euro je Bremssattel dazu bestellt werden. Für jeweils nochmal 17,50 gibt es das Intend Brake-Mount-Fit-Kit dazu. Wer alle optionalen Teile bestellt, landet am Ende bei einem Endpreis von 1.075 Euro, wobei die Scheiben separat erworben werden müssen.
Die Verfügbarkeit war kurzzeitig gegeben, denn der Hersteller hat eine erste Produktionsserie von 50 Stück bereits verkauft. In zwei bis drei Monaten soll eine zweite Charge von fünfzig Sätzen erhältlich sein.
Mehr Informationen: www.intend-bc.com
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