In der mittlerweile vierten Generation ist das Plattformpedal Sudpin von NC-17 nun erhältlich. Gegenüber dem Vorgänger wurde die Lageranzahl verdoppelt und damit die Tragkraft erhöht. Doch auch das sogenannte „Fail Safe“-Feature ist erstmals in diesem Modell zu finden. Daneben verspricht der Hersteller einen hohen Grip und hohe Haltbarkeit bei geringem Gewicht. Doch wie schneidet das NC-17 Sudpin IV S-Pro in der Praxis tatsächlich ab? Wir haben das Plattformpedal ausführlich getestet.
Seit über 25 Jahren bietet NC-17 nun schon spezielle Komponenten für BMX- und Mountainbikes an. Dazu gehört auch das Sudpin-Plattform-Pedal, was seit geraumer Zeit in der vierten Generation bereitsteht. Neu gegenüber dem Vorgänger ist die verstärkte Lagerkonstruktion und das „Fail Safe“-System. Weiterentwickelt wurde das Pedal mit den Teamfahrern, zu denen unter anderem auch Martin Söderstöm, Sascha Bamberg und Anthony Messere gehören. Logischerweise ist das NC-17 Sudpin IV S-Pro auch im Gewicht optimiert und trotz zusätzlichen Bauteilen nicht schwerer als der Vorgänger.
Wir haben das Plattformpedal mehrere Monate ausfühlich getestet und waren damit auf Tour, auf dem Home-Trail und im Bike-Park unterwegs. Wie sich das NC-17 Sudpin IV S-Pro dabei geschlagen hat, erfahrt ihr im Verlauf dieses Artikels.
Lieferumfang und Verpackung
Die Auslieferung erfolgt in einem flachen und bedruckten Karton. Selbiger verrät allerdings keine Spezifikationen und zeigt „nur“ die Geschichte der Pedalentwicklung bei NC-17. Zum Schutz vor Kratzern bedeckt der Hersteller das freiliegende Pedal mit einem zusätzlichen Pappelement.
Neben den beiden Plattformpedalen stecken noch die Anleitung und insgesamt acht Ersatz-Pins im Karton.
Das NC-17 Sudpin IV S-Pro im Detail
Rein optisch unterscheidet sich das NC-17 Sudpin IV S-Pro nicht vom Vorgänger. Der Pedalkörper aus CNC-gefrästem 7075-T6-Aluminium ist baugleich, weshalb auch die Trittfläche weiterhin 90 x 100 x 15 Millimeter (LxBxH) misst. Das vergleichsweise filigrane Pedalgerüst wird von vier zusätzlichen Stegen verstärkt, die zum äußeren Rand hin positioniert sind. Dieser Aufbau soll ein optimales Gewicht mit hoher Stabilität kombinieren, auch im harten Einsatz.
Pro Pedal sind insgesamt 24 Pins integriert und damit 12 auf jeder Seite vorhanden. Zusammen mit der konkaven Trittfläche verspricht der Hersteller einen hohen Grip. Vier der Pins sind als Madenschrauben jeweils an Innen- und Außenseite der Achsenstrebe untergebracht. Damit soll das Pedal auch einen ordentlichen Seitenhalt bieten. Zusammen mit den acht geraden Alu-Pins verspricht das NC-17 Sudpin IV S-Pro mit den entsprechenden Schuhen besten Grip.
Äußerlich präsentiert sich das Pedal also im gewohnten Style und ist mit den bereits bekannten Design-Elementen, wie der Lasergravur auf dem Achsengehäuse und der Abdeckkappe versehen. Dadurch wird klar, dass sich die Neuerungen im Inneren verstecken: NC-17 spendiert dem Sudpin-IV-Pedal ein zweites, gedichtetes Präzisionslager, wodurch die Tragkraft steigt und damit auch die Haltbarkeit bei schwereren Fahrern oder beim harten Einsatz zunimmt.
Ein weiteres, neues Feature des NC-17 Sudpin IV S-Pro ist das sogenannte „Fail Safe“-System. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein zusätzliches Bauteil, welches verhindert, dass sich der Pedalkörper von der Achse trennen kann. Das gilt auch bei extremster Beanspruchung oder im Falle einer Fehlfunktion. Allerdings schreibt NC-17 direkt, dass dieses Feature nur extrem selten Einsatz findet. Falls es dann doch zu einem solch außergewöhnlichen Umstand kommt, soll das „Fail Safe“-System vor größeren Verletzungen durch ein abrutschendes Pedal schützen.
Das NC-17 Sudpin IV S-Pro wiegt im Set 360 Gramm und damit nicht mehr als der Vorgänger. Ein sehr guter, wenn auch kein überragender Wert. Erreicht wird das Gewicht trotz zweitem Lager und dem zusätzlichen „Fail Safe“-Bauteil durch eine optimierte Cr-Mo-Achse.
Das Pedal im Einsatz
Während unserer ausgiebigen Testphase hatte das NC-17 Sudpin IV S-Pro keinerlei Probleme auf dem Home-Trail, im Bike-Park oder bei einer Tour. Selbst bei direktem Boden- oder Steinkontakt versagt die Konstruktion nicht. Bis auf einige Schrammen und zwei abgebrochene Pins, die dank beiliegendem Ersatz schnell ausgetauscht waren, hielten die Pedale durchweg stand. Auch das hohe Fahrergewicht von über 100 Kilogramm wurde bisher gut verkraftete, ohne, dass die Lagerung nachgab.
Hinsichtlich Grip bewegten sich die Pedale in Zusammenspiel mit den Five-Ten-Impact-Low- oder den Shimano-DX-Schuhen ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. Zum Versetzen des Fußes, musste selbiger von der Trittfläche entfernt werden. Andernfalls war eine Umpositionierung nicht möglich. Allerdings zeigte sich bei Schuhgröße 45 schnell, dass die Pedale dafür recht klein ausfallen und der Halt etwas leidet.
Fazit
NC-17 liefert mit dem Sudpin IV ein hervorragendes Flatpedal ab, das in vielerlei Hinsicht überzeugen kann. So liegt das Verhältnis von Stabilität zu Gewicht auf einem guten Niveau. Außerdem bietet die vierte Version den gewohnt guten Halt des Vorgängers. Zusätzliche Pluspunkte verdient sich das NC-17 Sudpin IV S-Pro durch die verstärkte Lagerung und das „Fail Safe“-System. Letzteres wird sicherlich äußerst selten benötigt, erhöht aber das Sicherheitsgefühl. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch ein sauberes Finish und die Farbauswahl. Ein Manko gibt es am Sudpin IV aber wie bereits erwähnt: Die Trittfläche fällt für Füße mit einer Schuhgröße von 45 zu klein aus.
Aufgrund des positiven Auftritts während der gesamten Testphase, vergeben wir unsere Empfehlung an das NC-17 Sudpin IV S-Pro, das derzeit etwas unter 100 Euro kostet:
Wertung
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Design / Optik9
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Verarbeitung10
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Grip9
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Größe7
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Stabilität9
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Gewicht9