Für den Antrieb unseres Enduro-Projekts setzen wir auf die neuste Version der Shimano XT-Gruppe. Bereits bei einigen Tests von Komplett-Bikes konnten die M8000-Komponenten überzeugen, denn der Hersteller kombiniert ein gutes Gewichtsverhältnis mit einem robusten Aufbau sowie einer optimalen Funktionsweise – und das zu einem fairen Preis. Deshalb dieser Antrieb als 1×11-Konfiguration die beste Wahl für das Enduro. In diesem Artikel stellen wir euch die einzelnen Bauteile kurz vor.

Die Shimano XT-Gruppe steht seit jeher für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, denn die Komponenten bieten nicht nur Features aus der Oberklasse, sondern sind robust und damit auch lange haltbar. Eine bestmögliche Funktion streben die Japaner ohnehin an. Trotzdem wurden alle Bestandteile der Shimano XT-Gruppe auch hinsichtlich Gewicht optimiert. Das Resultat ist ein funktioneller Antrieb, der kostengünstig zu erwerben ist und bei etwaigen Schäden notfalls auch günstig ausgetauscht werden kann.

Ausprobieren durften wir die neue Antriebs-Gruppe von Shimano bereits an einigen Test-Bikes. Dabei konnten die einzelnen Komponenten stets mit einer soliden Funktion überzeugen. Doch nicht nur durch die genannten Eigenschaften ist diese Gruppe für den Einsatz an unserem Enduro interessant: Für das Modelljahr 2016 bietet Shimano den XT-Antrieb erstmals in einer 1×11-Variante an. Zudem wurden die Komponenten kräftig überarbeitet, sodass die M8000-Version alle modernen Features mitbringt, die heutzutage vorausgesetzt werden. Dafür hat der Hersteller nicht nur technisch und optisch einiges von der XTR-Serie übernommen.

In den folgenden Absätzen stellen wir die Komponenten für den Antrieb unseres Enduro-Projekts kurz vor und erläutern, wo der Hersteller Verbesserungen zum Vorgänger vorgenommen hat. Einen ersten Überblick soll unser Unboxing-Video vermitteln:

Shimano XT 2016: Die Komponenten im Überblick

Schaltwerk: Shimano XT RD-M8000 11-fach Shadow Plus (I-RDM8000GS)

Für das Modelljahr 2016 wurde das XT-Schaltwerk von Grund auf überarbeitet und ist für den Einsatz von Cross Country über All Mountain bis hin zu Enduro konzipiert. Mit an Bord ist auch die Shadow-Plus-Technologie in Form eines Reibungsdämpfers, der die Kette selbst in brenzligen Situationen ruhig hält und damit ein Abspringen verhindern soll. Diese einfache aber effiziente Lösung sorgt zudem dafür, dass der Antrieb leise arbeitet. Daneben soll das Dyna-Sys11-System für geschmeidige Gangwechsel durch eine optimale Abstufung der Ritzel sorgen. Damit soll die Bandbreite von 382 Prozent in Kombination mit der 11-42-Kassette laut dem Hersteller bestmöglich ausgenutzt werden.

Bei den Materialien setzt Shimano auf Aluminium, Fiberglas und Stahl, wodurch gegenüber dem XTR-Schaltwerk rund 60 Gramm Mehrgewicht entstehen. Preislich liegen zwischen beiden allerdings knapp 90 Euro Differenz. Ansonsten ist das XT-Modell noch mit Fluorin beschichteten Gleitlagern für eine höhere Schaltpräzision ausgestattet, woraus unter anderem geringere Bedienkräfte und ein knackigeres Schaltgefühl resultieren.

Erhältlich ist das XT-Schaltwerk RD-M8000 in den Varianten „GS“ (kurz) und „SGS“ (lang). Letztere ist für Mehrfachantriebe oder die brandneue 11-46-Kassette gedacht. Wir nutzen allerdings die GS-Variante. Grund hierfür ist die 11-42-Kassette.

Trigger-Schalter: Shimano XT SL-M8000-I (I-SLM8000RAP2)

Passend zum Schaltwerk kommt der 1×11-Trigger der M8000-Serie zum Einsatz. Shimano verspricht bei den neuen Hebeln eine um 20 Prozent geringere Auslösekraft. Außerdem haben die Japaner an der Ergonomie gefeilt und der optimierte Vivid-Index-Mechanismus sorgt für eine taktile Rückmeldung. Dank der umfangreichen Features, die Marketingnamen wie „Rapdfire Plus“ oder „Instant Release“, „2-Way-Release“ beziehungsweise „Multi Release“ tragen, schalten die Hebel nicht nur besonders schnell, sondern bieten dem Fahrer auch noch die Möglichkeit, bis zu drei Gänge mit einem Daumenhub durchzuschalten.

Zum Lieferumfang des Schalthebels gehört unter anderem ein Zug mit beschichteter Außenhülle, die vor Korrosion schützen soll. Eine Abdeckplatte für die Demontage der  Ganganzeige ist ebenfalls im Zubehörpaket enthalten.

Paul Lange & Co. OHG hat uns zusätzlich einen I-SPEC-II-Adapter mitgeliefert, mit dem wir den Trigger an die Halteschelle der XT-Bremse montieren können, ohne, dass zusätzlicher Platz am Lenker nötig wird.

 

Kassette: Shimano XT CS-M8000 11-42 (I-CSM8000142)

Wie bereits beim Schaltwerk erwähnt, greifen wir für unser Enduro-Build auf die 11-42-Kassette der XT-Serie zurück. Grund hierfür ist, dass die 11-46-Version zum Start noch nicht bereitstand und die nächstkleinere Abstufung für unseren Einsatzzweck ohnehin ausreicht. Auch bei dieser Komponente ist noch einmal die laut Hersteller optimale und effiziente Abstufung der Gänge zu nennen. Dies soll für sauberen Schaltvorgänge ohne große Sprünge sorgen, sodass die Trittfrequenz nicht merklich beeinflusst wird.

Die Shimano XT-Kassette setzt sich aus vier einzelnen Ritzeln und zwei Alu-Spidern zusammen. Letztere tragen beide jeweils drei Zahnkränze. Bis auf das größte Ritzel aus Aluminium bestehen alle anderen aus Stahl. Durch diesen Aufbau spart der Hersteller gegenüber dem Vorgänger Gewicht ein. So bringt die CS-M8000-Kassette in der 11-42-Ausführung 447 Gramm auf die Waage.

Kette: Shimano XT CN-HG701-11 (I-CNHG70111138)

Passend zum XT-Antrieb bietet Shimano eine schmale Kette aus Stahl an, die sich durch eine reibungslose und zuverlässige Schalt-Performance auszeichnen soll. Dazu trägt die SIL-TEC-Beschichtung bei. Der Hersteller verspricht, dass Produkte mit dieser Oberflächenbehandlung glatter laufen und weniger Verschleiß aufweisen. Aufgrund des laufrichtungsgebundenen und asymmetrischen Aufbaus der Kette, werden die Schaltvorgänge auch unter Last geschmeidig durchgeführt. Wir nutzen die Variante mit 116 Gliedern, die wir individuell auf unser Enduro anpassen können. Ein entsprechender Nietstift zur festen Verbindung der beiden Enden ist im Lieferumfang enthalten.

Kurbel: Shimano XT FC-M8000-B1 Hollowtech II 170mm (I-FCM8000BCXX)

Da unser Rahmen in Form des Alutech Fanes 2016 über einen Boost-Hinterbau verfügt, nutzen wir die entsprechende B-Variante der Shimano XT-Kurbel. Diese bietet eine um drei Millimeter weiter außen liegende Kettenlinie und ist somit ausschließlich für Hinterbauten mit 148 Millimeter breiten Ausfallenden geeignet. Ansonsten unterscheidet sich diese spezielle Boost-Variante nicht vom Standard-Modell. Dementsprechend kommt dasselbe Material und Feature-Set zum Einsatz. Zu letzterem zählt die hohle Stahl-Achse mit 24 Millimetern Durchmesser sowie die Kurbelarme aus Aluminium, die laut dem Hersteller höchste Festigkeit mit einem moderaten Gewicht verbinden sollen. Beim Gewicht gibt Shimano 687 Gramm für das Modell mit 175 Millimeter an. Wir nutzen für eine erhöhte Bodenfreiheit das Modell mit 170 Millimeter langen Kurbelarmen, was etwas leichter sein dürfte.

Kettenblatt: Shimano XT FC-M8000 1-fach (I-SMCRM80A2 / I-SMCRM80A4)

Die FC-M8000-Kurbel kommt ab Werk ohne Kettenblatt daher. Dieses muss optional erworben werden. Angeboten werden drei Varianten mit 30, 32 oder 34 Zähnen. Wir haben die beiden größeren Versionen gewählt und liefern später den direkten Vergleich.

Doch zu den Besonderheiten der Shimano XT-Kettenblätter zählt unter anderem das spezielle Zahnprofil, das ein Abspringen der Kette auch ohne den Einsatz von Kettenführungen effektiv verhindern soll – selbst bei harter Fahrweise. Der Hersteller nutzt für dieses Feature die Bezeichnung „Retention Technology“. Erreicht wird dies durch eine breitere Form der Stahlzähne und eine Art Haken-Design am Rand.

Beim Material wird auf Stahl und Kunststoff mit Carbon-Faser-Verstärkung gesetzt. Daraus resultiert ein Gewicht um die 90 Gramm – je nachdem, wie viele Zähne vorhanden sind.

Innenlager: Shimano XT BB-MT800 Hollowtech II (I-BBMT800B)

Komplettiert wird der Antrieb aus Shimano XT-Komponenten letztlich von dem passenden Innenlager im BSA-Format mit Gewinde. Die überarbeitete Hollowtech-II-Version soll weniger Gewicht mit einer höheren Rotationseffizienz verbinden. Dazu nutzt der Hersteller kleinere Lager mit einer verbesserten Dichtung, die so auch beim XTR-Derivat verwendet wird. Damit steigt auch die Resistenz gegen eine Verschmutzung des Lagers. Mitgeliefert wird neben drei Spacern auch ein Adapter für das Werkzeug, um Kratzern vorzubeugen.

Wie sich all diese Komponenten letztlich installieren lassen und wie die Performance auf dem Trail aussieht, werden wir in den kommenden Artikeln zu unserem Enduro-Projekt klären.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei Shimano beziehungsweise Paul Lange & Co. OHG für die Bereitstellung der XT-Gruppe bedanken.

Share.
Exit mobile version