Canyon präsentierte auf der Eurobike 2016 ein spezielles Konzept, was Downhill-Racern noch mehr Möglichkeiten zur Anpassung des Bikes auf dem Track gibt und damit die Performance des Fahrwerks erhöhen soll – und das „On The Fly“: Dank einer speziellen Nabe lässt sich der Antrieb entkoppeln und so die Pedalrückdrehung gänzlich abstellen. Ohne den Gegendruck vom Fahrer soll das Fahrwerk deutlich effizienter in verblockten, technischen Bereichen arbeiten können, was beim Rennen letztlich wertvolle Zeit sparen kann. „Canyon Project DisConnect“ heißt diese Lösung, die zu Präsentationszwecken am Sender integriert wurde.
Von Canyon gab es nicht nur neue Bikes auf der Messe Friedrichshafen zu sehen, sondern auch ein paar interessante Funktionskonzepte. Dazu gehörte auch das Project DisConnect, das speziell für den Downhill-Sektor entwickelt wurde. Ein entkoppelter Antrieb soll die Fahrwerks-Performance auf Knopfdruck erhöhen. Erreicht wird dies durch eine spezielle Nabe mit Freilaufsystem. Damit wird die sonst übliche Pedalrückdrehung beim Einfedern des Hinterbaus unterbunden. Der Fahrer kann also nicht mehr aktiv mit seinem Gewicht durch die Kettenstraffung auf die hintere Federung einwirken, wodurch das volle Potenzial freigegeben wird. Das soll Racern gerade auf technischen und verblockten Abschnitten entgegenkommen, denn das Fahrwerk arbeitet dann vollkommen frei von jeglichen Einflüssen.
Canyon Project DisConnect nutzt positive und negative Eigenschaften der Pedalrückdrehung
Wenn der Hinterbau komplett eingefedert wird, verändert sich die Kettenlänge, wodurch sich die Kurbel aufgrund des gesperrten Freilaufs nach hinten bewegt. Das ist in einigen Situationen hilfreich, zum Beispiel wenn das Bike in eine Anliegerkurve gepresst wird. Dann wirkt das Fahrergewicht der Pealrückdrehung entgegen und das Fahrwerk versinkt weniger im Hub. Außerdem fließt die aufgebrachte Kraft nicht vollständig in die Federung, sondern wird in Vortrieb umgewandelt. In manchen Situationen sind diese Punkte allerdings ein großer Nachteil und schränken die Performance des Bikes ein. Gerade wenn steile Passagen mit vielen Steinen und Wurzeln auf dem Track warten, kann das Fahrwerk nicht das komplette Potenzial ausspielen. Um die negativen Antriebeinflüsse zu eliminieren wurde das Canyon Project DisConnect ins Leben gerufen. Das spezielle Konzept
Canyon Project DisConnect: Spezielle Nabe als optimale Lösung
Um die negativen Antriebseinflüsse zu eliminieren wurde das Canyon Project DisConnect ins Leben gerufen. Das spezielle Konzept basiert auf einer modifizierten Nabe, die eine Art Freilauf beinhaltet, der mittel Fernbedienung vom Lenker aus geöffnet und geschlossen werden kann. Durch diese Lösung ist der Fahrer in der Lage während der Fahrt zu wählen, ob der Hinterbau komplett frei arbeiten soll, oder ein gewisser Gegendruck gewünscht ist um Geschwindigkeit aufzubauen.
Für den Downhill-Rennsport entwickelt, aber auch für Endkunden interessant
Das Canyon Project DisConnect ist vorerst für den Renneinsatz beim Downhill interessant und für Endkunden eine noch zu umständliche Umsetzung. Dennoch arbeitet das Koblenzer Unternehmen an einer optimierten Variante, die später auch für Hobby-Fahrer bereitstehen soll.